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Polnischer Verbandschef: Die WM-Vergabe an Russland war ein katastrophaler Fehler

Von | 21. Mai 2015
Russland präsentiert das offizielle Logo der WM 2018

Foto: FIFA

Die Kritik an der WM 2018 bzw. an der Vergabe an Gastgeber Russland niemand einfach kein Ende. Nun hat sich auch der Präsident des polnischen Fußballverbands Zbigniew Boniek zur der WM 2018 geäußert und die kommende WM-Endrunde in Russland als katastrophaler Fehler bezeichnet.

Zbigniew Boniek ist kein Unbekannter Name in der europäischen Fußballszene, der ehemalige Fußballprofi ist seit Ende 2012 Präsident des polnischen Fußballverbands und sorgt mit seinen öffentlichen Aussagen immer wieder für ordentliches Aufsehen. Via Social Media-Plattformen wie Twitter oder Facebook streitet er sich regelmäßig mit Vereinsfunktionären, Fußballmanagern oder Journalisten, Boniek nimmt dabei in der Regel kein Blatt vor den Mund. Nun hat er sich im Rahmen eines Interviews auch zur der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 geäußert und dabei als einer der ersten europäischen Verbandschef die WM-Vergabe an Russland offen kritisiert: „Als Russland 2010 die WM zugesprochen wurde, war dies eine akzeptable Entscheidung. Aber aus heutiger Sicht ist die Ausrichtung der WM in einem Land wie Russland, das offen einen Krieg führt und einen anderen Staat überfallen hat, ein katastrophaler Fehler.“

Während in der Vergangenheit stets Politiker die WM-Vergabe an Russland kritisierten und zu einem Boykott aufriefen, ist Boniek der erste Fußballfunktionär der sich ebenfalls für eine Neuvergabe ausspricht. Mit diesen Aussagen dürfte Boniek erneut für ordentliches Aufsehen sorgen, vor allem beim Fußball-Weltverband FIFA. Deren Chef, Sepp Blatter, äußerte sich vor kurzem wie folgt zu der anhaltenden Kritik an der WM 2018: „Einige Leute wollten, dass wir Russland die WM entziehen. Darauf kann ich nur eine Antwort geben: Wir kümmern uns um den Fußball und lassen es nicht zu, dass sich die Politik einmischt.“

Anders als viele andere WM-Kritiker wird Boniek jedoch seinen Worten auch Taten folgen lassen wie er im Interview verriet: „Mein Standpunkt zu der WM in Russland ist anderen Verbandspräsidenten bekannt. Und ich werde es noch mal in zwei Wochen bei dem Fifa-Kongress in Zürich zum Thema machen.“ Zudem möchte er die Auslosung der WM-Qualifikation 2018 im Juli dieses Jahres boykottieren: „Soll ich etwa so tun, als ob nichts wäre? Soll ich ganz locker zu der Eröffnung fahren, mir die Musikauftritte anhören und Showeinlagen anschauen? Da fühle ich ein großes Unbehagen. Ich plane für die Zeit eher meinen Urlaub und überlege, ob ich am 24. Juli nicht lieber in die Ferien nach Sardinien fliege“.

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